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Ernährungs- & Symptom-Tagebuch

Es geht weiter in meiner Mindful Eating Serie mit dem Thema Ernährungs- und Symptom-Tagebuch. Natürlich auch in Kombination mit dem Thema der Achtsamkeit.

Falls du ein Ernährungs- und Symptom-Tagebuch brauchst, habe ich eins erstellt. Du kannst es dir gerne am Ende meines Blog Eintrages kostenlos herunterladen. Dort findest du auch eine monatliche Übersicht, um einzelne Symptome im Verlauf zu erfassen.


Ein Ernährungs- und Symptom-Tagebuch ist ein hilfreiches Werkzeug, um Ernährung und Wohlbefinden besser zu verstehen. Es handelt sich dabei um eine strukturierte Methode, bei der festgehalten wird, was gegessen (und getrunken) wurde, wie der Körper darauf reagiert, wann Mahlzeiten eingenommen wurden und welche anderen Faktoren wie Schlaf, Bewegung oder Stress möglicherweise eine Rolle spielen. Auf diese Weise können Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem körperlichen Wohlbefinden erkannt werden, die sonst vielleicht unbemerkt bleiben. Üblicherweise umfasst ein solches Tagebuch drei wesentliche Aspekte:

  • Was gegessen und getrunken wurde: Art, Menge und Zubereitungsweise der konsumierten Lebensmittel und Getränke.
  • Wie sich der Körper anfühlt: Symptome wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Hautprobleme oder Darmbeschwerden.
  • Wann Mahlzeiten und Symptome auftreten: Die zeitliche Abfolge von Verzehr und körperlichen Reaktionen.


WOFÜR WIRD EIN ERNÄHRUNGS- UND SYMPTOM-TAGEBUCH VERWENDET?

Ein Ernährungs- und Symptom-Tagebuch wird in verschiedenen Situationen eingesetzt, um individuelle Ernährungsbedürfnisse und gesundheitliche Zusammenhänge besser zu verstehen. Typische Anwendungsbereiche sind:

Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens: Auch ohne konkrete Beschwerden kann ein Ernährungs- und Symptomtagebuch helfen, Essgewohnheiten bewusster wahrzunehmen, sich auf Lebensmittel zu konzentrieren, die guttun, und die Ernährung individuell anzupassen.

Erkennen von Unverträglichkeiten und Allergien: Es hilft dabei, Lebensmittel zu identifizieren, die Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Hautreaktionen oder Migräne auslösen. Dies ist besonders nützlich bei Verdacht auf Unverträglichkeiten wie Laktose- oder Glutenintoleranz sowie bei Lebensmittelallergien.

Unterstützung bei chronischen Erkrankungen: Menschen mit chronischen Beschwerden wie Reizdarmsyndrom, entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa), Migräne oder Autoimmunerkrankungen können besser nachvollziehen, wie ihre Ernährung die Symptome beeinflusst. Dadurch lassen sich langfristig Linderungen erzielen.


WARUM EIN ERNÄHRUNGS- UND SYMPTOM-TAGEBUCH NICHTS MIT EINER DIÄT ZU TUN HAT

Ein Ernährungs- und Symptom-Tagebuch ist kein Werkzeug zur Gewichtsreduktion oder zur Kontrolle der Kalorienaufnahme. Stattdessen liegt der Fokus darauf, bewusst wahrzunehmen, wie Lebensmittel den Körper beeinflussen, ohne diese zu bewerten.

Im Gegensatz zu Diäten, die häufig auf Restriktionen basieren, zielt das Tagebuch darauf ab, eine gesunde und neugierige Haltung zur Ernährung zu entwickeln. Es geht darum, die individuellen Bedürfnisse des Körpers besser zu verstehen, Symptome zu lindern und eine achtsame Beziehung zum Essen aufzubauen.


TIPPS ZUM FÜHREN EINES ERNÄHRUNGS- UND SYMPTOMTAGEBUCHS

Ein Ernährungs- und Symptom-Tagebuch entfaltet sein volles Potenzial, wenn es regelmäßig und mit Bedacht geführt wird. Dabei gibt es einige grundlegende Tipps, um möglichst aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen:

Ein Tagebuch sollte präzise, aber ohne Perfektion geführt werden. Wichtig ist, aufzuschreiben, welche Speisen und Getränke konsumiert wurden, wie sie zubereitet waren und welche Zutaten enthalten waren. Ebenso entscheidend ist das Festhalten der Zeitpunkte von Mahlzeiten und möglichen Symptomen, da Reaktionen oft erst Stunden später auftreten können. Ergänzend sollte auch dokumentiert werden, ob Stress, Schlafmangel oder Bewegung eine Rolle gespielt haben, da diese Faktoren das Wohlbefinden erheblich beeinflussen können.

Ehrlichkeit ist ein zentraler Punkt: Es gibt keine „guten“ oder „schlechten“ Lebensmittel. Alles, was gegessen wird, sollte ohne Bewertung eingetragen werden. Nur so können echte Muster erkannt werden. Wichtig ist außerdem eine gewisse Regelmäßigkeit, idealerweise über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen oder länger, um ausreichend Daten zu sammeln.

Ein Ernährungs- und Symptomtagebuch unterstützt auch die Praxis des achtsamen Essens oder „Mindful Eating“. Durch das bewusste Dokumentieren von Mahlzeiten entsteht eine größere Aufmerksamkeit für die eigene Ernährung. Es wird leichter, zu erkennen, welche Lebensmittel guttun, und unbewusste Essmuster – wie das Essen aus Stress oder Langeweile – sichtbar zu machen. Diese Erkenntnisse fördern eine intuitive Ernährung, die individuell abgestimmt ist und langfristig für mehr Wohlbefinden sorgt.


WIE DAS TAGEBUCH MINDFUL EATING FÖRDERN KANN

Mindful Eating, oder achtsames Essen, bedeutet, mit voller Aufmerksamkeit zu essen und die Signale des Körpers bewusst wahrzunehmen. Wenn du noch etwas mehr über das Thema erfahren möchstest, findest du hier einen Einblick in Mindful Eating.
Ein Ernährungs- und Symptomtagebuch kann diese Praxis auf verschiedene Weise unterstützen. Durch die bewusste Aufzeichnung von Mahlzeiten wird die Aufmerksamkeit auf die Auswahl der Lebensmittel und das eigene Essverhalten gelenkt. Symptome oder Emotionen wie Hunger, Sättigung und Genuss werden klarer wahrnehmbar. Es wird einfacher, Muster zu erkennen, beispielsweise ob oft nebenbei gegessen wird oder welche Situationen emotionales Essen auslösen. Mit der Zeit entwickelt sich ein besseres Verständnis dafür, welche Speisen guttun und welche nicht, wodurch eine intuitivere und nachhaltigere Ernährung möglich wird.


Ein Ernährungs- und Symptomtagebuch ist ein vielseitiges und wirkungsvolles Werkzeug, das helfen kann, die eigene Ernährung besser zu verstehen, gesundheitliche Beschwerden zu lindern und eine achtsame Beziehung zum Essen aufzubauen. Es unterstützt dabei, Zusammenhänge zwischen Lebensmitteln und Wohlbefinden zu erkennen, ohne den Druck oder die Restriktionen einer Diät. Egal ob bei der Identifikation von Unverträglichkeiten, der Unterstützung chronischer Beschwerden oder einfach zur Reflexion der eigenen Essgewohnheiten – ein solches Tagebuch bietet die Grundlage für ein besseres Verständnis des Körpers und fördert langfristig das Wohlbefinden.


KOSTENLOSE VORLAGEN ZUM VERWENDEN

Da es für mich wichtig war, das Thema Mindful Eating mit in meine Vorlage einfließen zu lassen, habe ich die Hunger- und Sättigungsskala mit reingebracht. Du fragst dich was das ist? Dann lies gerne meinen Blogeintrag zu dem Thema hier.

Du kannst du dir meine selbst erstellte Version eines Ernährungs- und Symptom Tagebuches als Pdf herrunterladen und ausdrucken:

Um ein bestimmtes Symptom im Verlauf des Monats zu verfolgen, kann auch eine monatliche Übersicht helfen:

Quellen zum Nachlesen:
Meißner, T. Therapiehierarchie beim Reizdarmsyndrom. CME 19, 37 (2022). https://doi.org/10.1007/s11298-022-2498-4

Nahrungsmittelallergie gekonnt einkreisen. CME 7, 30 (2010). https://doi.org/10.1007/BF03360251

Westphal, G., Gerber, G., Lipke, B. (2003). Ernährung und Gesundheit. In: Proteine — nutritive und funktionelle Eigenschaften. Gesunde Ernährung Healthy Nutrition. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-55583-1_6

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